"Licht, Struktur und Stille": Fotografien von Ulli Wicke

Im Rahmen des Ausstellungsprojektes

Ulli Wicke präsentiert ihre Fotografien in der Volkshochschule Calw
Einen besonderen Raum in der Ausstellung nimmt die stillgelegte Calwer Deckenfabrik ein, widmet die Künstlerin doch gut ein Drittel der Schau dieser beeindruckenden, verlassenen Industriearchitektur. Jedoch erscheinen ihre Aufnahmen aus diesem geschichtsträchtigen Gebäude nicht im Sinne der bekannten „Lost-Place“- Fotografie, die vornehmlich einen inszenierten Raum des fortschreitenden Zerfalls festhält. Auch setzen die zu sehenden Bilder keine lauten Statements, sondern sind als leise Erkundungen zu verstehen, welche auf den Raum abgestimmt sind und von einer tiefen Auseinandersetzung mit Licht, Farbe und Struktur getragen werden. Die Künstlerin setzt folglich weniger auf das Spektakuläre, sondern steht mit ihren Arbeiten für das Atmosphärische. Ihre Motive erzählen keine Geschichten im klassischen Sinne, sondern laden vielmehr zur Entdeckung ein: zur Beobachtung, zur gedanklichen Annäherung, zum Assoziieren. Schärfe und Unschärfe treten dabei in einen ebenso spielerischen wie gezielten Dialog, wodurch Ulli Wicke den Blick des Betrachters auf die Details des Raumes lenkt und Vergangenheit wieder gegenwärtig werden lässt.
Ergänzt wird die Ausstellung durch großformatige Bildpaare und -gruppen, deren Zusammenhänge sich dem Besucher erst nach und nach erschließen. Mal handelt es sich um Tonwerte, die miteinander korrespondieren, ein anderes Mal tauchen formale Ähnlichkeiten oder thematische Brücken auf. Dabei wird deutlich, dass die Arbeiten der Fotografin im besten Sinne impressionistisch sind, die ihren Fokus auf ihren Gesamteindruck legen und so eine ganz besondere Atmosphäre schaffen. Die Ausstellung transportiert im Gesamten eine visuelle Leichtigkeit, die den Besucher dazu sensibilisiert, seine Umgebung wieder (neu) zu entdecken.
Tipp: Die

Das Ausstellungsprojekt