Bierkrüge - erzählen Geschichte von Zinn bis Porzellan
Heimatmuseum Wildberg
03.10.2025 + 5 weitere Termine
Passend zum Beginn des Wasens und dem Oktoberfest zeigt das Museum im Kloster Maria Reuthin Bierkrüge und Zapfhähne vergangener Zeiten. Bierkrüge – Gefäße der Geselligkeit Seit Jahrhunderten gehört der Bierkrug zu den wichtigsten Objekten europäischer Alltags- und Festkultur. Ursprünglich einfache Trinkgefäße aus Ton oder Holz, entwickelten sich im Laufe der Zeit kunstvoll gestaltete Krüge aus Steinzeug, Zinn, Porzellan und Glas. Die Formenvielfalt spiegelt nicht nur den Wandel von Materialien und Handwerkstechniken wieder, sondern auch gesellschaftliche Entwicklungen. Zinnkrüge mit Deckel boten Schutz und Hygiene, während reich verzierte Porzellankrüge zu begehrten Prestigeobjekten wurden. Viele Krüge erzählen Geschichten – von Jagd- und Wirtshausszenen über Zunftzeichen bis hin zu persönlichen Widmungen. Darüber hinaus war der Bierkrug stets ein Symbol der Gemeinschaft: am Stammtisch, in Studentenverbindungen oder bei festlichen Anlässen. Er verband Menschen, stand für Geselligkeit und diente oft als Erinnerungsstück oder Geschenk. Die Bierkrugkultur vereint Handwerk, Kunst und Brauchtum. Jeder Krug ist ein Zeugnis von Lebensfreude und Tradition – und zugleich ein Spiegel der Kulturgeschichte des Bieres. Bierkrug - Ursprung und Funktion Der Bierkrug ist nicht nur ein Trinkgefäß, sondern ein Symbol der Geselligkeit. Schon im Mittelalter trank man Bier aus Krügen, meist aus Ton oder Holz. Mit der Einführung des Reinheitsgebotes (1516) und der wachsenden Bedeutung von Bier als Alltagsgetränk entwickelte sich auch der Krug zu einem festen Bestandteil der Kultur. Materialien und Formen Ton- und Steinzeugkrüge: robust, oft mit Salzglasur verziert, besonders aus Regionen wie Westerwald oder Freising. Zinnkrüge: mit Deckel, hygienisch und langlebig, beliebt im 16.–18. Jahrhundert. Porzellan- und Glasbierkrüge: ab dem 18. Jahrhundert, kunstvoll bemalt oder geschliffen, oft als Sammlerobjekte. Viele Bierkrüge sind kleine Kunstwerke: - Reliefszenen mit Jagd- und Wirtshausmotiven. - Wappen, Sprüche oder Zunftzeichen. - Individuell gestaltete Krüge für Studentenverbindungen, Jubiläen oder Feste. Der Bierkrug war immer mehr als nur ein Trinkgefäß: - Am Stammtisch: Zeichen der Zugehörigkeit zur Gemeinschaft. - Bei Studenten und Vereinen: Der eigene Krug als Symbol von Tradition und Zusammenhalt. - Als Souvenir oder Geschenk: Besonders beliebt seit dem 19. Jahrhundert bei Festen und in Bierstädten wie München. Die Bierkrugkultur vereint also Handwerk, Kunst und Geselligkeit – ein Stück Alltagsgeschichte, das tiefer mit der europäischen Identität verbunden ist, als man zunächst denkt.Die Ausstellung ist nicht barrierefrei zu besichtigen.
Veranstaltungsort
Heimatmuseum WildbergKlosterhof
72218 Wildberg