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woyzeck

Woyzeck

Theater Pforzheim

15.05.2024 + 7 weitere Termine

Schauspiel von Georg Büchner, 3. Februar Premiere, Einführung 20 Min. vor Veranstaltungsbeginn

Der Mensch ist frei, in dem Menschen verklärt sich die Individualität zur Freiheit!, doziert der Doktor. Ich meins gut mit Ihm, weil er ein guter Mensch ist, behauptet der Hauptmann. Beiden versucht es das Subjekt Woyzeck, ein einfacher Soldat, verzweifelt recht zu machen. Zwischen beiden wird der verzweifelte Mensch Woyzeck zerrieben. Um Frau und Kind zu versorgen, lässt er sich demütigen, ausbeuten und für ein zynisches Menschenexperiment missbrauchen. Als seine Marie aber schließlich die Zuwendung, für die er keine Zeit und Energie mehr hat, bei dem feschen Tambourmajor sucht, bricht Woyzecks Welt endgültig zusammen. Mit einem Messer geht er zu Marie. Was ist das, was in uns lügt, mordet, stiehlt?, fragt Georg Büchner 1834 in einem Brief. Und er schreibt weiter: Ich mag dem Gedanken nicht weiter nachgehen. Er hat es doch getan, sogar mehrfach, aber am beeindruckendsten in Woyzeck, seinem letzten nur in Bruchstücken überlieferten literarischen Werk. Szene für Szene demonstriert er den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen, physischen und psychischen Druck, der seinen Woyzeck zum Mörder macht. Und dadurch stellt er die grundlegende Frage nach der Bedingtheit oder der Freiheit des menschlichen Willens und Handelns. Zum ersten Mal auf dem deutschen Theater rückt mit Büchner ein Autor einen Menschen, der gesellschaftlich ganz unten steht, in den Mittelpunkt einer Tragödie und schafft damit ein kompromissloses, für seine Zeit einzigartiges Meisterwerk.

Veranstaltungsort

Theater Pforzheim

Am Waisenhausplatz 5
75172 Pforzheim

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